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Kundler Musikanten beim Goldwaschen in Bad Gastein, Salzburg (11. + 12. 8. 2001)
Eine für längere Zeit unvergessene Werbefahrt machte die Musikkapelle Kundl am 11. und 12. August 2001. Es war keine Reise in die "große weite Welt"; nein: unsere Musikanten blieben in Österreich und besuchten die Musikkapelle Bad Gastein, um mit ihnen das 150-jährige Vereinsjubiläum zu feiern.
Bad Gastein, ein Ort, den sehr viele kennen und doch nicht wissen
oder vermuten, welche Geschichte sich mit diesem auf ca. 1000 m Seehöhe
gelegenen
Rechts der Wasserfall: das Wahrzeichen von Bad
Gastein
Dabei liegt die Bedeutung des Ortes noch viel weiter zurück: zur Jahrtausendwende wurde
Freigold gefunden und dies hat einen Goldrausch ausgelöst. Im Jahre 1342
wurde die erste Bergordnung erlassen, damit ein geordneter Abbau des
Edelmetalls gewährleistet war. Der eigentliche montanhistorische Großbetrieb
begann Ende des 15. Jahrhunderts und zwar zunächst mit dem Kapital süddeutscher
Handelshäuser. Die bedeutendsten unter ihnen waren das Handelsunternehmen der
Familie Fugger.
Das beste Bringungsjahr war 1557 mit 830 kg Gold und 2723 kg Silber. Die besonders
reichen Erzlager waren aber bald erschöpft und die "Gewerken" stellten den
Goldbergbau ein.
Erst 1642
Der bekannte "Gasteiner Heilstollen", der heute für Therapiezwecke genützt wird, "entstand" vor ca. 50 Jahren, als man in 1280m Höhe einen neuen Stollen in den Berg trieb. Die Such nach Gold blieb zwar erfolglos, allerdings sollte diese Enttäuschung für den Bergbau zugleich eine große Errungenschaft für das künftige Gesundheitswesen im Gasteinertal bedeuten. Die Entdeckung der Gasteiner Quelle liegt aber schon im 7. Jahrhundert, und wird zwei Jägern zugeschrieben, die einem weidwund geschossenen Hirsch nachjagten und ihn an einem dampfenden Wasser fanden. Das schwach mineralisierte und radonhältige Thermalwasser sprudelt mit einer Temperatur von ca. 45 Grad aus 17 verschiedenen Quellen mit ca. 5 Millionen Liter/Tag.
Natürlich hat auch so mancher unserer Musikanten das heiße Wasser für
Heilzwecke genützt und es hat nicht geschadet.
Der Besuch im Montanmuseum Böckstein, wo man die schönsten Exponate aus der Goldgräberzeit sehen konnte, der barocken Wallfahrtskirche "Maria zum guten Rat" mit dem phantastischen Deckengemälde sowie der Knappenkirche ("Nikolauskirche" aus dem Jahre 1389 mit einem gotischen Mittelsäulenschiff und wertvollen Fresken) gewährte einen Einblick in das karge Leben der Knappen einerseits und den gewaltigen Reichtum der "Gewerken" andererseits.
Wahrscheinlich angespornt durch die Goldfunde beim selbständigen Goldwaschen in der
alten Pöck ...
... konnten die Kundler Musikanten nicht nur am Abend mit einem gelungenen
Konzert das Publikum begeistern.
Nach dem Konzert ging's für einige Musikanten noch zum Rummelplatz ...
Am Sonntag, beim gemeinsamen Spiel von ca. 600 Musikanten anläßlich der Gedenkfeier und der anschließenden Defilierung leisteten die Kundler Musikanten ihren Beitrag zum Gelingen des Festes.
Die Musikanten und Marketenderinnen der Musikkapelle Kundl bedanken sich bei den mitgefahrenen Vertretern der Gemeinde und des Tourismusverbandes, Herrn Dr. H. Matt und Herrn H. Seebacher, für die Begleitung und Begleichung diverser Unkosten und beim Obmann Albert Margreiter für die Idee und Organisation dieser eindrucksvollen Fahrt.
© Musikkapelle Kundl. Datenschutz. Anregungen und Kommentare an musikkapelle[at]kundl.at. Letzte Aktualisierung: 31. 3. 2021. Filegröße: 7.84 KB. |