Chronik

der Bundesmusikkapelle Kundl

Die ersten Aufzeichnungen

 

Um das Jahr 1680 erhielt die Kirche in Kundl eine neue Orgel. Der erste namentlich genannte Organist ist Josef Mayer, Schulhalter zu Kundl, der die Kirchenmusik zu einer nicht unbedeutenden Blüte erhoben hat. Ohne Musikanten ging das natürlich nicht.

Als Musikinstrumente, die zu jener Zeit in kirchlichem Gebrauch waren, kommen außer der Trompete (Zugposaune) hauptsächlich die Harfe, die Klarinette und die Pauke in Betracht.

 

Im Jahre 1777 stiftete der Brauereibesitzer Johann Georg Gruber das "Vierzigstündige Gebet" zu Weihnachten, wobei er für den Organisten zwei Gulden als Bezahlung auswarf, allerdings ohne die übrigen Musikanten zu erwähnen. Bei der Übergabe des Besitzes Johann Grubers an seinen Vetter Josef Gruber im Jahre 1795 taucht die Bestimmung auf, dass "bei dem besagten 40-stündigen Gebet jährlich einmal die Musikanten auf Mittag gratis auszuspeisen" sind.

 

Da von einer Neugründung der Musikkapelle hier keine Rede ist, kann mit Bestimmtheit angenommen werden, dass Johann Georg Gruber die Ausspeisung der Musikanten selbst schon seit Jahren in Gebrauch gebracht hatte und die Musikkapelle Kundl mithin bereits seit mehr als 225 Jahren besteht.


Auszug aus den Tätigkeitsberichten ab 1910

 

1911:

Neue Instrumente in hoher Stimmung von der Fa. Eduard Riedl, Graslitz (Böhmen), gekauft (Preis: 120 Kronen und 56 Heller). Konzert zur Eröffnung der Kundler-Klamm-Straße.

 

1914:

Probenbetrieb eingestellt, da die meisten Musikanten einrücken müssen.

 

1919:

Im November beginnt Kapellmeister Simon Rabl wieder mit den Musikproben, das Vereinsleben blüht wieder auf.

 

1922:

Anschaffung der gelben Uniform.

 

1926:

Einführung der von den Kundler Bürgern 1730 - 1830 getragenen Tracht mit dem "Wappen der Kundler" (Einhorn) am Hut (Preis: umgerechnet S 10.000.-, S 3.000.- spendet die Gemeinde, S 7.000.- werden bei der Raika Kundl geliehen).

 

1927:

Wegen der Absicht, eine Arbeiterkapelle zu gründen, gibt es Schwierigkeiten innerhalb der Musikkapelle. Es kommt aber zur Versöhnung und bis auf drei Musikanten machen alle wieder mit Kapellmeister Rabl mit.

 

1928:

Beim Trachtenfest in Kufstein den 3. Preis für die schönste Tracht bekommen.

 

1931:

An der Einweihung der Heldenorgel in Kufstein teilgenommen.

Auf Anregung von Kpm. Simon Rabl und Kpm.-Stv. Hans Zauner kommt es zur Gründung eines Streichorchesters. Die Streichmusik wirkt vorwiegend am Kirchenchor und bei Wohltätigkeitsveranstaltungen wie Theateraufführungen, Seniorenabenden mit. Durch die herannahenden politischen Wirrnisse löst sich das Streichorchester schließlich wieder auf.

 

1935:

6. und 7. Juli: Jubiläumsfest "150 Jahre MK Kundl". Am Festumzug nehmen 29 Musikkapellen, 40 Festwägen und Trachtengruppen teil.

 

1940:

Am 20. 11. Begräbnis von Kapellmeister Simon Rabl: Über Befehl der NSDAP darf die Musikkapelle am Trauerzug nicht teilnehmen (BM u. Ortsgruppenleiter Ellinger und NSDAP-Organisationsleiter Helldoppler drohen den Musikanten mit dem Einsperren, falls sie ihrem Befehl nicht Folge leisten). Die Musikkapelle begibt sich aber totzdem zum Friedhof und erwartet dort den Trauerzug. Es werden ein Trauermarsch und das Kameradenlied gespielt. Stabführer Hans Sieberer wird dafür vom NSDAP-Organisationsleiter gerügt. Rudi Jesacher wird neuer Kapellmeister.

 

1946:

Kapellmeister Jesacher kommt aus dem Krieg zurück und übernimmt die Musikkapelle nach Auflösung in den Kriegsjahren.

 

1947:

Neues Probelokal im heutigen Lindner-Werk geschaffen.

 

1952:

Tonbandaufnahme bei Radio Tirol in Innsbruck.

 

1957:

Konzertfahrt nach Wien, Ständchen bei Bürgermeister Franz Jonas und Handelsminister Dr. Bock. Der verdienstvolle Musikobmann Ing. Hermann Lindner verstirbt nach einem Verkehrsunfall.

 

1960:

Jubiläum "175 Jahre MK Kundl": Fest im "Metzgeranger".


 

1963:

Einweihung der neuen Volksschule in Kundl. Der St. Leonhardi-Ritt wird erstmals durchgeführt und von der Musikkapelle musikalisch umrahmt.

 

1974:

Marschmusik beim Besuch von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger in der Biochemie.

 

1978:

Musikalische Umrahmung bei der Einweihung des Brunnens von Otto Brenninger auf dem Vorplatz des Gemeindehauses in Kundl. Cäcilienkonzert letztmalig im Sieberer-Saal.

 

1979:

Übersiedlung ins neue Probelokal im Keller des Gemeindezentrums. Erstes Cäcilienkonzert im neuen Gemeindesaal.

 

1985:

Großes Fest und Jubiläumsumzug zum "200 jährigem Bestehen der MK Kundl".

Kpm. Rudi Jesacher übergibt den Taktstock an Peter Häusler.

 

1987:

ORF-Aufnahme in Innsbruck. Einweihung des Musik-Pavillon in Kundl.

 

1988:

Feierlichkeiten zu "1200 Jahre Gemeinde Kundl": Markterhebung, Festumzug, Schallplattenaufnahme im Probelokal, Radiosendung "Mit Musik ins Wochenende", 

 

1989:

Erstmals Weihnachtsblasen am 24. 12. durch mehrere kleine Bläser-Gruppen durchgeführt.

 

1991:

Das Jahresabschlusskonzert wird von Vizekpm. Reinhard Mussmann geleitet, da Kpm. Peter Häusler an die Musikschule Bregenz übersiedelt. Bei der Generalversammlung wird R. Mussmann zum Kpm. gewählt (bis P. Häusler wieder als Kpm. zurückkommt). J.R. Steinbacher löst W. Wegscheider als Obmann ab.

 

1995:

Fahrt zum Sommer- und Bezirksmusikfest (60 Jahr-Feier) nach Krenstetten (NÖ). Fahrt über Reims (Besichtigung & Verkostung von "Pommery") nach Rouen zum "Jeanne d'Arc Fest". Rüchreise mit kurzem nächtlichen Zwischenstop in Paris - Montmartre. Sommernachtsfest, Frühschoppen mit der MK Krenstetten.

 

1998:

Bei der Generalversammlung 1997 wird Albert Margreiter neuer Obmann.

Am 22. 9. Beerdigung von Ehrenkapellmeister Rudi Jesacher.

Fototermin beim "Ansitz Achenfeld" (Fam. W. Margreiter) und anschließend Kammeradschaftsabend.

 

2001:

Josef Ellinger löst Reinhard Mussmann als Kapellmeister ab.

 

2007:

CD-Aufnahme in Breitenbach.

Konzert und Umzug beim 200 Jahr Jubiläumsfest der BMK Breitenbach. Konzertreise nach Kremsmünster OÖ.

 

2009:

Ende August Bezug des neuen Probelokals/Musikheims im neuen "Haus der Musik".

Neue Musik Fotos beim "Wigl" auf der Saulueg.

 

2010:

Präsentation der Jubiläums-CD im Gemeindesaal.

2. bis 4. Juli: Jubiläumsfest "225 Jahre MK Kundl".

Weihe der neuen Vereinsfahne bei der Cäcilienmesse.

 

2011:

Bei der Generalversammlung 2010 tritt Obmann Albert Margreiter wie schon lange angekündigt zurück. Katharina Ellinger wird als neue Obfrau gewählt.

Kpm. Josef Ellinger übergibt den Taktstock an Christoph Adamski.

 

2013:

1. Ostermatinée gemeinsam mit dem Vokalensemble Mosaik aus Kramsach im Gemeindesaal Kundl. Trachten-Umzug beim Oktoberfest in München.

 

2016:

Musikantenausflug nach Verona mit Besuch der Oper Aida in der Arena di Verona.

Ensemble Konzert zu St. Leonhard mit dem Motto "Kirchenmusik im Laufe der Geschichte"

 

2019:

Neue Musik Fotos beim Distelberg auf der Saulueg.

Radiomesse mit Chorkreis