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Rudolf Jesacher - ein Leben für die Musik
 

Ehrenkapellmeister Rudi Jesacher 1913 in Kundl geboren, absolvierte Rudolf Jesacher die Bundeslehranstalt für Eisen- und Stahlbau in Fulpmes. Seine Tätigkeit bei der Brauerei Kundl wurde unterbrochen durch die Einberufung zum Kriegsdienst, welchen er bei der Kommandanturmusik in Agram verbrachte und von dem er 1946 aus jugoslawischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte. Beruflich wechselte er von der Brauerei zur Gemeinde, wo er anfangs als Kassier und später, bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1973, als Gemeindesekretär tätig war.

Seine musikalische Laufbahn begann er beim Kirchenchor, wo er schon als Knabe mitgesungen hat, und daneben mit der Klarinettenausbildung bei Josef Gschwentner, Bauer und Gastwirt in St. Leonhard. Bereits mit 13 Jahren rückte er bei der Musikkapelle aus. 1935 trat er in die Militärmusik Tirol ein, wo er seine Ausbildung bei Prof. Polland am Innsbrucker Konservatorium auf der Klarinette und dem Fagott fortsetzte. 1940 übernahm er von Simon Rabl die Kapellmeisterstelle bei der Musikkapelle Kundl, welche er, bis auf die Unterbrechung durch die Kriegsjahre, bis 1985 innehatte. Daneben war er auch noch einige Jahre als "Aushilfskapellmeister" in Sterzing und langjährig als Bezirkskapellmeister des Musikbundes Rattenberg tätig. Für diese fast einzigartige Kapellmeistertätigkeit wurde ihm 1985 durch Überreichung der CISM Medaille in Gold auch die Ehrung des internationalen Blasmusikverbandes zuteil. Die Musikkapelle Kundl und auch der Musikbund Rattenberg ernannten ihn zum Ehrenkapellmeister.

Ehrenkapellmeister Rudi Jesacher Doch nicht nur die Musikkapelle war seine musikalische Heimat: Beim Kirchenchor war er während der letzten Jahrzehnte sowohl als Chorleiter, als auch bis noch vor wenigen Wochen als Tenor-Solist unverzichtbar; 1997 wurde er von Erzbischof Georg Eder für seine 70-jährige Chorzugehörigkeit ausgezeichnet. Auch beim 1980 neu gegründeten Männerchor half er bald stimmkräftig mit und übernahm nach dem Tode des damaligen Gründers und Chorleiters Alois Mussmann für 8 Jahre auch die Leitung.

In all den vielen Jahren war er stets ein temperamentvoller und dynamischer Dirigent, der es immer verstanden hat, seine Musikanten zu begeistern und sie, wenn einmal Schwierigkeiten auftraten, wieder fest zu verschweißen. Er war eine starke Persönlichkeit, die ihr Ziel stets mit Konsequenz und ohne Wenn und Aber verfolgte. Auch gesellige Stunden ließ Rudi nie aus, und so bleiben auch diese fröhlichen Runden in steter Erinnerung.

Großen Wert legte Kapellmeister Jesacher auf die Teilnahme an Wertungsspielen, bei denen, wie 1955 und 1957 auch über die Grenzen Tirols hinaus, vorzügliche Ergebnisse erzielt werden konnten. Aber auch außerhalb der Musikszene trat er immer als Verfechter der Blasmusik auf.

Musikalisch "verabschiedete" sich Rudi Jesacher am 1. Mai 1998, wo er zum letzten Mal das Tenor-Solo eines seiner Lieblings-Marienlieder "Gegrüßt seist du, oh Himmelskönigin ..."    bravourös wie eh und je    darbot.

Am 18. September 1998 verstarb Rudolf Jesacher nach schwerer Krankheit im 85. Lebensjahr. Er war einer jener Männer, welche die Musikkapelle Kundl nachhaltig geprägt haben. Seine Verdienste um die Musik werden vor allem von seinen Kundler Musikanten niemals vergessen werden.


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Letzte Aktualisierung: 24. 3. 2021. Filegröße: 6.49 KB.